Polnischer Abend im Bürgerhof Ostheim

13.06.2015 – MG               HIER mehr Fotos

Klezzmates_021Ganz im Zeichen polnischer Gastlichkeit stand am Samstag, den 13.6. der Bürgerhof in Ostheim. Passend zum Konzert der Gruppe  Klezzmates aus Krakau, die mit moderner Klezmer-Musik die fast 100 Zuhörer begeisterten, hatten die Landfrauen aus Ostheim polnische Spezialitäten gezaubert. Für die hungrigen Zuhörer gab es Piroggen, Krakauer Wurstsalat und stilecht dazu polnisches Tyskie Bier, Wodka-Apfel-Longdrink und polnischen Wodka-Cocktail.  So war im blumengeschmückten Bürgerhof der Rahmen gesteckt für ein Konzert von höchster Qualität.

Die fünf Berufsmusiker aus Krakau haben alle am dortigen Konservatorium studiert und sich im Jahre 2005 zur Gründung der Klezzmates formiert. Ausgehend von der traditionellen jüdischen Klezmer-Musik haben sie in ganz eigenem Stil unterschiedliche Musik-Strömungen einfließen lassen, die in ständigem Wechsel zwischen melancholischen Momenten und wilden Rhythmen ein ungewöhnliches und farbenfrohes Klangbild zeichnen.

Jürgen Reuling vom Kulturverein war überaus froh, bei  idealem Sommerwetter und zum ersten Mal im Bürgerhof in Ostheim,  dieses Quintett erstklassiger Solisten präsentieren zu können, die, sonst in ganz Europa unterwegs, diesmal nur für dieses eine Konzert die lange Reise von 1000 Kilometern aus Krakau angetreten hatten.

Facettenreich erklangen dann Klarinette, Violine, Akkordeon, Kontrabass und Schlagzeug, immer mit netten kleinen Anmerkungen moderiert von Marcin Wiercioch am Akkordeon, der augenzwinkernd schon das Stimmen der Instrumente als erstes Stück bezeichnete, auf das sogleich sehr passend die Ouvertüre erklang, kurz und gut, wie er anmerkte. Alle Stücke der Musiker sind eigene Kompositionen und gleich das nächste mit dem Titel „Two faces of Klezzmates“  ließ auch gleich die Bandbreite erkennen in der Kombination von Klezzmer und rockiger Jazzmusik, mal melancholisch-romantisch und mal temperamentvoll.  Dabei blieb es keineswegs, wie weitere Stücke wie „The Titer“, „So far as you can recall“ und „B 7/8“ bewiesen. Folklore, Volkstanz und afrikanische Bongoklänge – alles wird verwoben in einzelnen Soli, wobei jeder zum Zuge kommt, um sich dann wieder zu vereinen und als Quintett endend die Gruppengemeinschaft zu demonstrieren.

Höhepunkt war nach musikalischen Ausflügen ins Sinfonische bei „Spring Fantasie“ und in den Orient bei  “For the good Start” oder “December Piece” mit dem eingeflochtenen Thema von HavaNagila,  das Abschlussstück „Rail Road“ bei dem man förmlich die Eisenbahn vorbeischnaufen sah. Hoffentlich bringt sie diese genialen Musiker mit ihrem musikalischen Ideenreichtum und der virtuosen, präzisen und technisch brillanten Ausführung, die längst mehr als ein Geheimtip sind, auch im nächsten Jahr wieder zu einem Konzert zurück nach Nidderau!

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