Rückblick und Ausblick beim Neujahrsempfang 2020 der Stadt Nidderau

12.01.2020 – MG                      HIER mehr Fotos

Über 400 Anmeldungen gab es in diesem Jahr für den Neujahrsempfang der Stadt Nidderau und so konnte Jürgen Reuling, Vorsitzender des Kulturbeirats, die Anwesenden vor gut besetzten Reihen begrüßen, auch wenn einige dann doch leer blieben. Wie immer gab es viele Ehrengäste und Vertreter aus Stadt, Kreis, Nachbarkommunen, Gewerbe, Handel und mehr.

Das Motto des diesjährigen Neujahrsempfangs lautete „Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft“. Dies war trefflich gewählt, denn es steht in diesem Jahr das Jubiläum „50 Jahre Stadt Nidderau“ an. Friedrich Wilhelm Christian Carl Ferdinand von Humboldt hat es einst geprägt. So beschrieb denn Reuling in seiner Ansprache den Werdegang des preußischen Gelehrten, Schriftstellers und Staatsmannes, der als Bildungsreformer im Geiste des Neuhumanismus‘ die Friedrich-Wilhelm-Universität, besser bekannt als Humboldt Universität, gründete. Dabei spannte er den Bogen zur enormen Bedeutung seiner Worte „Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft.“ Betrachtet man nicht nur die letzten 50 Jahre seit Gründung der Stadt Nidderau, sondern geht weiter zurück, so stößt man auf viele Persönlichkeiten aus dem damaligen Windecken und heutigen Nidderau, wie das Gutle Schnapper, das in das Banken-Imperium Rothschild einheiratete, den Chocolatier Johann Rudolf Lindt, den Erfinder Heinrich Kurz und viele mehr. Wer die Vergangenheit kennt, sollte auch daraus lernen, nicht in die rechte Ecke wegzudriften und an einer friedvollen Gestaltung der Zukunft mitzuwirken.

Schon Tradition hat der Jahresrückblick in Bildern, den Bürgermeister Gerhard Schultheiß im Anschluss kommentierte. Ehrungen, Rekorde, Abschiede, Ehrenbriefe und Jubiläen ließ er Revue passieren bis zur jährlichen, mit Spannung erwarteten Bekanntgabe der Sonnenstunden. Im Jahr 2019 waren es 2103, womit man erneut den 1. Platz als sonnenreichste Stadt Hessen belegte.

Die Hauptrede zum Jubiläumsjahr hielt Bernd Reuter, MdB, 1. Stadtrat a.D. und ehemaliger Bürgermeister von Heldenbergen, hierbei maßgeblich beteiligt an der Fusion der Gemeinden Heldenbergen und Windecken. Mit launigen Worten und gespickt mit Anekdoten verstand er es, auf seine unnachahmliche Art, das Publikum zu fesseln. „Die Hochzeit des Jahres“ wurde die Fusion seinerzeit genannt und bei klirrender Kälte mit zwei Festzügen von der Heldenberger und der Windecker Seite an der Gemarkungsgrenze vollzogen. Mit Willi Salzmann und Bernd Reuter gab es 2 grundverschiedene Bürgermeister, die jedoch beide von der Liebe zur Heimat getragen waren, worauf sich im Laufe der Zeit ein großes Vertrauensverhältnis entwickelte. Viele Einzelheiten führte Reuter an, erzählte von den Problemen bei der Wasserversorgung oder der Müllentsorgung, die tatsächlich ein gutes Ergebnis brachte, Zitat Reuter „Über den Dreck sind wir uns nähergekommen!“ So kann man auch heute nach 50 Jahren mit Stolz feststellen, dass die richtigen Weichen gestellt wurden, wobei der Dank allen gebührt, die mitgewirkt haben, Nidderau zu einer lebens- und liebenswerten Stadt zu machen.

Im anschließenden Block der Ehrungen wurde Frau Margot Jost mit der Bürgerplakette ausgezeichnet. Den Kulturpreis erhielt die Archäologin Frau Dr. Heike Lasch. Mit dem Kulturförderpreis wurden der 11jährige Dorian (Geige) und seine 16jährige Schwester Chiara Hector ausgezeichnet. Beide gaben eine beeindruckende Kostprobe ihres Könnens.

Bei der Sportlerehrung erhielten 56 Personen Urkunden, Münzen und einen Nidderau Gutschein des Gewerbevereins. Geehrt wurden die Herrenmannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Eichen, ebenso wie die dortige Frauengruppe. Weitere Preisträger waren die Moskitos vom KTCV Aascher Schnooke und die Dart Haie. Nicht anwesend waren Nico Kurz, der bei der WM den 17. Platz errungen hat. Boxweltmeisterin Sarah Bormann fehlte ebenfalls.

Für die Kirchen sprach im Anschluss Pfarrerin Heike Käppeler. Sie verwies auf die Jahreslosung „Hilf meinem Unglauben“. Wichtig sei hierbei auch, los zu gehen, sich Rat zu holen in der Gemeinschaft, denn der Austausch ermöglicht Korrekturen und Selbstkorrektur. Unabhängig von Glaubensrichtungen müssen wir uns den Problemen stellen. Dann hat Nidderau nicht nur eine Vergangenheit, sondern eine Zukunft.

Umrahmt wurden die Ansprachen und Programmpunkte vom Ostheimer Streichensemble unter der Leitung von Roswitha Bruggaier.

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