„Es gibt Dinge, die unsere Augen nicht sehen und sie sind trotzdem wahr!“

16.12.2018 – MG

Märchen und Musik zur Weihnachtszeit

Es hat schon Tradition, dass die Musical Familie Nidderau, mittlerweile eigenständiger Verein unter der Leitung von Leonore Kleff, jedes Jahr ein Weihnachtskonzert veranstaltet. Und ebenso ist es fast schon Tradition, dass Märchenerzählerin Michaele Scherenberg die bekannte Weihnachtsgeschichte „Die Heilige Nacht“ von Selma Lagerlöf, bei der sich eine wunderbare Wandlung an einem hartherzigen Hirten vollzieht, mit eigenen Worten ergreifend interpretiert.

Dies war nur einer der vielen Höhepunkte dieses stimmungsvollen Nachmittags, den die Musical Familie mit bekannten Weihnachtsliedern wie „Leise rieselt der Schnee“, „Gloria in excelsis Deo“ oder „Tochter Zion“ untermalte. Aber nicht nur der Chor, sondern auch viele Solisten wie Romina Jungk, Ralph-Peter Hahn, Berthold Göbel an der Orgel, Volker Hobert am Klavier, Matthias Wischer am Akkordeon und last not least Leonore Kleff als Gesamtleiterin trugen zu einem Konzert bei, das noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Pfarrer Thomas Korffmann, der Gastgeber in seiner Kirche Mariä Verkündigung in Heldenbergen, lobte die Verdienste von Leonore Kleff, die alle Jahre wieder für dieses Konzert ein wunderschönes Programm zusammenstellt. Gleichzeitig dankte er Michaele Scherenberg, die trotz Erkältung gekommen war. Für sie war es wieder ein besonderes Erlebnis, Gast in dieser Kirche zu sein, die Kriege und Not ebenso erlebt hat wie Bescheidenheit und Überheblichkeit und stets ein Bollwerk, ein Mahnmal war, ein Lesezeichen auf dem Berg. Und die Kirche lässt sich und der Gemeinde Zeit, Zeit, dass Weihnachten wird, denn noch ist die Krippe leer.

Still ist es in der Kirche, wenn Michaele Scherenberg erzählt, von Wundern, die verloren sind mit der Aufforderung, sie zu suchen. Und dann erzählt sie das Märchen vom „goldenen Rösslein“, das den bitterarmen Kindern doch Geschenke bringen soll und von ihnen heiß herbeigesehnt wird. Sie erzählt von dem jämmerlichen Pferdlein, das plötzlich vor der Tür steht und Hunger hat. Und die Kinder geben ihm den letzten runzligen Apfel, den letzten Kanten Brot und schließlich das Stroh vom Dach, bis es offen ist und frei der Blick zum Himmel, in das das Pferdchen galoppiert. Doch in seinen Hufabdrücken bleiben unzählige Goldstücke zurück. Ja, es gibt Wunder, oft kommen sie in Verkleidung, aber sie kommen ganz sicher und sind unterwegs zu jedem.

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