Überraschungsauftritt von Harmonic Brass

13.12.2017 – MG                                     HIER mehr Fotos

Sie waren wieder da… 3 Wochen zuvor wussten die Bläser von Harmonic Brass selbst nicht einmal, dass sie am 13. Dezember in der Stiftskirche in Windecken ein Weihnachtskonzert geben würden. Möglich gemacht hat es einmal mehr Klaus Hornung, 1. Vorsitzender des BLO Posaunenchores Windecken. Eine spontane Idee wurde binnen unglaublich kurzer Zeit dank prächtiger Organisation und tatkräftiger Hilfe in die Tat umgesetzt und tatsächlich war die festlich beleuchtete Stiftskirche mit Besuchern voll besetzt.

Um Gleise und Richtungen ging es in diesem Adventskonzert und Andreas Binder, der gewohnt locker, charmant und augenzwinkernd durchs Programm führte, versprach seinem erwartungsfrohen Publikum an diesem Abend, hineinzublasen in die wunderbare Zeit.

Nach Vivaldi zum Beginn ging es sogleich Richtung Weihnachten. Gerade dieses Fest weckt oft wehmütige Erinnerungen an frühere Zeiten. Was passte da besser als das Weihnachtsoratorium, „Schlafe, mein Liebster“ wunderbar interpretiert von Harmonic Brass. „Ja, eben noch liegt man in der Sonne“, befand Andreas Binder, „und der Nachbar beginnt schon, die Lichterketten aufzuhängen! Advent kommt immer so plötzlich…“. „Machet die Tore weit“.

Ebenso ins Thema passte die poetische Vertonung der Wintersonnenwende von Gustav Holst.

Ob Tuba, Trompete, Horn oder Posaune – jeder der einzelnen Bläser bewies Solisten Qualität und harmonierte zugleich im klangintensiven Quintett.

Wer kennt nicht Hänsel und Gretel? Bei der Interpretation von Harmonic Brass wurden nicht nur die bekannten Titel gespielt, sondern die ganze Geschichte pantomimisch und begleitet von launigen Kommentaren nacherzählt, bis sich am Ende die Hoffnung auf Rettung erfüllt. So ging es dann mit „Halleluja“ bejubelt in die Pause.

Festlich begann mit „Adeste Fidelis“ der 2. Teil, wo man sich musikalisch aufmachte zur Krippe. Gab es ihn, den 4. König, der auf dem Weg dorthin Hilfe leistete, Ungerechtigkeiten löste und deshalb zu spät kam? Harmonic Brass wusste die Antwort, spielte „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ und es wurde klar – der Weg ist das Ziel.

Ein Solo auf der Trompete gab es von Hans Zellner, der eigentlich Pilot werden wollte und nun musikalisch Richtung Planet Gloria abhob.

Eine weitere Geschichte, die Binder unterhaltsam zu erzählen wusste, handelte von einem Weihnachtsfilm aus dem Jahre 2004, in dem es um Freundschaft, Glauben und Vertrauen geht. Einfühlsam erklang die Filmmusik aus dem „Polarexpress“.

Gleich danach aber wurde wieder Fröhlichkeit eingefordert, was problemlos gelang mit dem Stück „Come tell it to the mountain“.

Eine stimmungsvollere Kulisse als die Stiftskirche hätte man für diesen besonderen Konzertabend schwerlich finden können. Dies spürten auch Musiker und Publikum gleichermaßen und immer wieder beschwor Binder in seiner Moderation Traditionen, Kindheit und Erinnerungen. Da hinein passte auch das Christmas Album von Frank Sinatra. Und ebenso der zum Abschied gespielte Evergreen „White Christmas“ und als Zugabe und Reminiszenz an ihr amerikanisches Publikum „Rudolf, das Rentier“. Als Harmonic Brass danach auszog, wurde es still in der Stiftskirche, denn die Bläser verharrten im Mittelgang und entließen ihr ebenso begeistertes wie berührtes Publikum mit „Zu Bethlehem geboren ist uns ein Kindelein“…

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