Walzerklänge in Windecken

08.03.2014 – MG                       HIER mehr Fotos

Alles_Strauss_008Wer den Namen „Strauß“ hört, denkt unweigerlich sofort an Walzer, Wien und das Neujahrskonzert. Und eben dorthin versetzt fühlten sich am Samstag, den 8. März 2014 die Besucher der Willi-Salzmann-Halle in Windecken, als das Johann-Strauß-Orchester Frankfurt unter Leitung von Stefan Ottersbach ihr Programm „Alles Strauß“ präsentierte.

Eingeladen vom Kulturbeirat Nidderau begrüßte Jürgen Reuling als Vorsitzender die Gäste und brachte seine Zufriedenheit zum Ausdruck, als Höhepunkt nach einem sonnenreichen Tag, der auch noch Weltfrauentag war, in der voll besetzten Halle dieses Orchester mit der Sopranistin Gunda Baumgärtner ankündigen zu dürfen. Die Moderation an diesem Abend hatte der Dirigent Stefan Ottersbach übernommen, der charmant und unterhaltsam das Programm seines Orchesters kommentierte.

Und schwungvoll ging es auch gleich los mit der Ouvertüre der meistgespielten Operette von Johann Strauß, der „Fledermaus“. So bereits in Stimmung gebracht, hatte Gunda Baumgärtner mit ihrem kraftvollen Sopran und ihrem ausdrucksstarken Temperament bei ihrer Interpretation der Arie der Adele „Mein Herr Marquis“ leichtes Spiel.

Stefan Ottersbach hatte für den Abend ausschließlich Werke von Johann Strauß Sohn ausgewählt und ließ denn auch Stationen dessen Lebens Revue passieren. 1825 als Sohn des Walzerkönigs Johann Strauß Vater geboren, sollte der Knabe eigentlich „was rechtes werden“, wobei dem Vater der Beruf des Beamten vorgeschwebt war. Als Rache und aus Trotz für die notorische Untreue des Ehemannes sorgte jedoch seine Mutter für eine musikalische Ausbildung. Nach dem Tod des Vaters übernahm er dessen Orchester und drückte ihm seinen eigenen Stempel auf.

Nach dem Stück „Lava-ströme, Lust und Schrecken“ aus der entsprechenden Zeit und „Draußen in Sievering blüht schon der Flieder“ war dann der Bann endgültig gebrochen und das Publikum tanzte auf Aufforderung des Dirigenten begeistert Walzer in den Hallen-Gängen. Nach der „Furiosa Polka“ ging es zu Sekt und Häppchen in die Pause.

Im 2. Teil reihten sich die jedem Operettenfan bekannten Titel wie die Ouvertüre aus „Eine Nacht in Venedig“, das Lied der Saffi aus dem Zigeunerbaron „So elend und so treu“ und dem diesmal „kriegerisch-preußisch“ statt „weanerisch“ gespielten „Einzugsmarsch“ der Soldaten aneinander. Gunda Baumgärtners Interpretation der Rosalinde aus der Fledermaus mit ihrer Bravour-Arie „Csárdás“ und der für die damals 23jährige Koloratursopranistin Bertha Schwarz alias Bianca Bianchi komponierte „Frühlingsstimmenwalzer“ brillant dargeboten von Gunda Baumgärtner rissen das Nidderauer Publikum endgültig von den Sitzen.

Alles_Strauss_014Der geforderten Zugabe wurde gerne statt gegeben. Mit Ausdruck, Stimme, Charme und Esprit gab Baumgärtner das bekannte Schwipserl-Lied, bei dem sie auf dem Weg in Himmels Seligkeit in Windecken auf dem Schoß von Jürgen Reuling landete… Das Orchester verabschiedete sich vom enthusiastischen Publikum mit dem „Radetzky-Marsch“. Weitere Rufe nach Zugabe blieben erfolglos – der Radetzky-Marsch beendet  traditionsgemäß das Konzert. Das ist so in Wien und so ist es auch in Windecken.   

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